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Was versteht man unter therapeutischem Klonen?

29. März 2008

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Was versteht man unter therapeutischem Klonen?

Bei dem Verfahren des therapeutischen Klonens wird aus einer Spendereizelle der Zellkern mit seinem genetischen Material entfernt und durch einen Zellkern einer Körperzelle, z. B einer Hautzelle ersetzt (Kerntransplantation). 

Diese Methode wurde bereits bei dem bekannten Klonschaf Dolly (Roslin-Institut in Edinburgh) und dem wohl weniger bekannten Klonkalb Uschi, das am 23. Dezember 1998 in München zur Welt kam, angewendet und fällt unter den Begriff des reproduktiven Klonens. Die Erfolge stehen jedoch in keinem Verhältnis zu dem Aufwand und dem Verbrauch an Embryonen. Aus so einer künstlich geschaffenen Eizelle könnte man aber ebenfalls durch Behandlung mit geeigneten Wachstums- und Differenzierungsfaktoren Zellen eines speziellen Gewebetyps heranziehen, die nach Reimplantation in ihren Spender (dem Patienten) vermutlich keine immunologische Abstoßungsreaktion hervorrufen würden (therapeutisches Klonen). Es soll dabei helfen, für Patienten körpereigene Ersatzgewebe wie zum Beispiel Herzmuskelzellen oder Nervengewebe herzustellen. Was in der Theorie ganz simpel klingt, steht in der Anwendung jedoch mehreren Problemen gegenüber. Dazu gehören die Bereitstellung der menschlichen Eizellen und deren Reifung in Kultur, die noch nicht ausreichend verstanden ist. Außerdem entwickelt sich das Gewebe oft fehlerhaft, wie man in tierischen Modellen beobachtete. Unklar ist außerdem, ob eine immunologische Abstoßungsreaktion wirklich vermindert wird. Diesen Fragen wird hauptsächlich an tierischen Modellen nachgegangen und diese Methoden sind noch nicht etabliert.