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Wie finden Eichhörnchen die Nüsse wieder, die sie als Nahrungsvorrat im Herbst vergraben?

29. April 2008

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Wie finden Eichhörnchen die Nüsse wieder, die sie als Nahrungsvorrat im Herbst vergraben?

Das verdanken die kleinen Nager ihrem hervorragenden Ortsgedächtnis. Verhaltensforscher haben dies im Experiment nachgewiesen. Sie ließen grün gefärbte Nüsse von Eichhörnchen verstecken und versteckten rot gefärbte Nüsse selbst. Später fanden die Tiere dann nur die grünen Nüsse wieder. Demnach haben sie sich gemerkt, wo sie ihre Nüsse versteckt hatten. Vermutlich orientieren sie sich bei der Suche an markanten Merkmalen ihrer Umwelt wie beispielsweise großen Bäumen, die sie sich beim Verstecken eingeprägt haben. Darüber hinaus hilft ihnen ihr guter Geruchssinn bei der Suche.

Die Prozedur des Versteckens läuft immer nach dem gleichen Schema ab: Das Eichhörnchen scharrt mit den Vorderpfoten das Loch frei, legt die Nuss ab, stupst sie mit der Schnauze fest, scharrt die Erde wieder darauf und drückt sie fest. Es handelt sich dabei um eine angeborene Verhaltensweise. Auch hierfür gibt es experimentelle Nachweise. Eichhörnchen wurden dazu so genannten Kaspar-Hauser-Versuchen unterzogen. Dabei werden die Tiere ohne jeglichen Kontakt zu Artgenossen oder zu anderen Tieren aufgezogen. Trotzdem beherrschten sie die typischen Abläufe beim Verstecken auf Anhieb.

Die Frage wurde beantwortet von Prof. em. Dr. Jürgen Tausch vom Institut für Fachdidaktik der Naturwissenschaften, Abt. Biologie und Biologiedidaktik an der Technischen Universität Braunschweig.