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Wissenschaftsbarometer Corona Spezial

Welchen Stellenwert haben wissenschaftliche Erkenntnisse für die Bevölkerung in Zeiten der Corona-Pandemie? Welche Rolle schreibt die Öffentlichkeit der Wissenschaft im politischen Umgang mit Corona zu? Wie gut fühlen sich Bürgerinnen und Bürger über Corona informiert? Das Wissenschaftsbarometer Corona Spezial liefert bevölkerungsrepräsentative Daten zu diesen Fragen.

Seit 2014 ermittelt das Wissenschaftsbarometer von Wissenschaft im Dialog jährlich die Einstellungen der Menschen in Deutschland gegenüber Wissenschaft und Forschung. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie erscheint nun erstmals eine Sonderausgabe. Dazu wurde im April 2020 eine erste Befragung durchgeführt. Zu ausgewählten Fragen erfolgte eine erneute Befragung im Mai 2020. 

Befragung im Mai 2020

Das Vertrauen der deutschen Bevölkerung in Wissenschaft und Forschung bleibt weiterhin hoch. Das zeigt die erneute Befragung zum Wissenschaftsbarometer Corona Spezial, die am 25. und 26. Mai 2020 durchgeführt wurde.

Dabei geben 66 Prozent der Befragten an, Wissenschaft und Forschung zu vertrauen. Dieser Wert liegt leicht unter dem der Befragung im April 2020, als 73 Prozent der Befragten Wissenschaft und Forschung ihr Vertrauen aussprachen. Er liegt jedoch deutlich höher als die Werte in den vorangegangenen Jahren. Bei den Wissenschaftsbarometer-Erhebungen der Jahre 2017, 2018 und 2019 gab jeweils rund die Hälfte der Befragten an, Wissenschaft und Forschung zu vertrauen. 

Eine wissenschaftsbasierte Politik im Umgang mit Corona befürwortet weiterhin die Mehrheit der Befragten. Jedoch lässt sich auch hier ein leichter Rückgang bei den Zustimmungswerten beobachten. Stimmten Mitte April 81 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass politische Entscheidungen im Umgang mit Corona auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen sollen, sind es im Mai 2020 noch 73 Prozent.  

Wie bereits Mitte April ist auch im Mai gut die Hälfte der Befragten der Meinung, dass Wissenschaftler, die sich derzeit äußern, deutlich unterscheiden zwischen gesichertem Wissen und offenen Fragen zu Corona. Leicht gestiegen ist der Anteil derjenigen, die dieser Aussage nicht zustimmen. 

Befragung im April 2020

Vertrauen in Wissenschaft und Forschung

Das generelle Vertrauen in Wissenschaft und Forschung ist vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Fast drei Viertel der Befragten geben an, eher oder voll und ganz in Wissenschaft und Forschung zu vertrauen. In den vergangenen Jahre erklärte dies rund die Hälfte der Befragten. Deutlich weniger Menschen als in den Vorjahren äußern sich in der aktuellen Umfrage unentschieden bezüglich ihres Vertrauens in Wissenschaft und Forschung. Vor allem Ärzte und medizinisches Personal genießen großes Vertrauen – 79 Prozent der Befragten geben an, dass sie deren Aussagen zu Corona eher oder voll und ganz vertrauen. Über 70 Prozent der Befragten sagen dies über die Aussagen von Wissenschaftlern.

Wertschätzung wissenschaftlicher Expertise und Erwartungen an die Forschung

Die Expertise von Forschenden ist den Befragten in der Corona-Krise sehr wichtig: 89 Prozent sind der Meinung, dass wissenschaftliches Wissen wichtig ist, um die Corona-Pandemie in Deutschland zu verlangsamen. 61 Prozent rechnen damit, dass es Forschenden in absehbarer Zeit gelingen wird, einen Impfstoff oder ein Medikament zu entwickeln. Ein gutes Drittel der Befragten ist der Meinung, dass das Coronavirus derzeit von Wissenschaft und Forschung noch gar nicht richtig verstanden wird.

Wissenschaftliche Erkenntnisse und politische Entscheidungen

Politische Entscheidungen im Umgang mit Corona sollten auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen: 81 Prozent der Befragten stimmen dieser Aussage eher oder voll und ganz zu. Bei der Frage, ob Wissenschaftler sich selbst in die Politik einmischen sollten, liefert das Wissenschaftsbarometer Corona Spezial ein gemischtes Stimmungsbild: 39 Prozent sehen dies als Aufgabe der Wissenschaft, 26 Prozent sind unentschieden und 32 Prozent der Befragten sagen, dass sich Wissenschaftler nicht in die Politik einmischen sollten.

Wichtigste Informationsquelle: die klassischen Medien

Mehr als drei Viertel der Deutschen fühlen sich gut über Corona informiert. Die meisten Bürger beziehen ihre Informationen über neue Entwicklungen zu Corona aus Wissenschaft und Forschung über die klassischen Medien: Zwei Drittel der Bevölkerung nutzen dazu häufig oder sehr häufig das Fernsehen. Dies entspricht Ergebnissen des Wissenschaftsbarometers in den vergangenen Jahren, wonach generell das Fernsehen die wichtigste Informationsquelle zu Wissenschaft und Forschung ist. Fast die Hälfte der Befragten informiert sich häufig oder sehr häufig mittels Zeitungen und Magazinen, 43 Prozent über das Radio. Über Social Media informieren sich knapp 40 Prozent häufig oder sehr häufig, dies gilt besonders für jüngere Menschen.

Ergebnisse im Überblick

Downloads

Befragung im Mai 2020

Detaillierte Ergebnisse der erneuten Befragung nach Subgruppen (pdf)

Fragebogen zur erneuten Befragung (pdf)

Befragung im April 2020

Ergebnisse des Wissenschaftsbarometers Corona Spezial (pdf)

Detaillierte Ergebnisse des Wissenschaftsbarometers Corona Spezial nach Subgruppen (pdf)

Fragebogen zum Wissenschaftsbarometer Corona Spezial (pdf)

   

Einzelgrafiken im png-Format

Die Verwendung der Ergebnisse ist unter Nennung der Quelle Wissenschaft im Dialog/Kantar möglich. Die Grafiken laufen unter der Lizenz CC BY-ND 4.0, Anpassungen des Formats für redaktionelle Veröffentlichungen sind erlaubt. 
Quelle: Wissenschaft im Dialog/Kantar, CC BY-ND 4.0

Befragung im Mai 2020

Vertrauen in Wissenschaft und Forschung

Rolle der Wissenschaft/von Forschenden bei politischen Entscheidungen sowie Kommunikation von Unsicherheiten

Befragung im April 2020

Information über Corona und Maßnahmen zu Corona

Informationsquellen zu Wissenschaft und Forschung zu Corona

Vertrauen in Wissenschaft und Forschung

Vertrauen in die Aussagen verschiedener Akteure zu Corona

Einschätzung der Expertise der Wissenschaft zu Corona

Rolle der Wissenschaft/von Forschenden bei politischen Entscheidungen zu Corona

Kommunikation von Unsicherheiten, Kontroversen und Komplexität zu Corona

   

Repräsentative Bevölkerungsumfrage

Das Wissenschaftsbarometer Corona Spezial ist eine Sonderausgabe des jährlich von Wissenschaft im Dialog herausgegebenen Wissenschaftsbarometers. Die bevölkerungsrepräsentative Umfrage erhebt die Einstellungen der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland gegenüber Wissenschaft und Forschung. Die Ergebnisse des Wissenschaftsbarometer Corona Spezial basieren auf 1.009 Telefoninterviews (Festnetz: Mobilfunk im Verhältnis 80:20), die am 15. und 16. April 2020 von Kantar im Auftrag von Wissenschaft im Dialog geführt wurden. Als Grundgesamtheit diente die deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 14 Jahren. 

Die in der erneuten Befragung beschriebenen Ergebnisse basieren auf 1.021 Telefoninterviews, die am 25. und 26. Mai 2020 von Kantar im Auftrag von Wissenschaft im Dialog geführt wurden. Als Grundgesamtheit diente die deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 14 Jahren.

Bei diesen Erhebungen beträgt die Fehlertoleranz ±1,4 (bei einem Anteilswert von 5 Prozent) bis ±3,1 Prozentpunkte (Anteilswert von 50 Prozent).

Das Wissenschaftsbarometer Corona Spezial ist ein Projekt von Wissenschaft im Dialog. Förderer und Unterstützer sind die Robert Bosch Stiftung und die Fraunhofer-Gesellschaft.

 

 

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